Ernährungsplan zum Abnehmen
Ernährungsplan zum Abnehmen
Wenn Dein Ziel eine langfristige und gesunde Gewichtsabnahme ist, kommst du um einen optimalen Ernährungsplan nicht herum. Ein Kaloriendefizit ist die Voraussetzung für den Fettabbau. Dieses lässt sich mit einem Plan zumindest zu Beginn wesentlich leichter erzielen.
In diesem Artikel lernst du
- Die Grundlagen für nachhaltiges Abnehmen ohne Jojo-Effekt
- Wie du die Kalorienmenge für deinen Ernährungsplan ermittelst
- Wie du Deine Makronährstoffe verteilen solltest
- Auf welche Lebensmittel du setzen solltest
- Wie du deinen eigenen Ernährungsplan zum Abnehmen erstellst
Grundlagen
Weiterhin ist es in einer Diät wichtig, deine Muskulatur zu erhalten. Ein wenig Muskelschwund ist vollkommen normal, allerdings solltest du alles in deiner Macht stehende unternehmen, diesen so gering wie möglich zu halten. Natürlich ist es ebenfalls wichtig, dass du deine Diät auch wirklich durchhalten kannst. Verpflichte dich keinem Ernährungssystem, was nicht zu dir passt. Auf Dauer wirst du es einfach nicht durchhalten können und vorzeitig abbrechen. Ein Ziel und eine hohe Fitness Motivation helfen dir dabei.
Kalorienbedarf bestimmen
Grundumsatz
- Alter
- Geschlecht
- Größe
- Körpertyp
Je mehr Muskelmasse du hast, desto mehr Kalorien kannst du auch zu dir nehmen, da Muskeln aktives Gewebe sind, die mit Nährstoffen versorgt werden müssen. Damit der Körper Muskulatur erhalten kann, benötigt er also Energie.
Mit folgender Formel kannst du deinen Grundumsatz annähernd errechnen:
Grundumsatz = 10 x [Gewicht in Kilogramm] + 6,25 x [Größe in cm] - 5 x [Alter in Jahren] + s
Für die Variable s fügen Männer den Wert 5, Frauen hingegen den Wert -161 ein.
Leistungsumsatz
Es leuchtet ein, dass ein Kellner mehr Kalorien in seinem Alltag verbraucht, als ein Schüler. Das muss natürlich mit eingerechnet werden. Anhand der folgenden Tabelle kannst du sehen, wie hoch dein PAL-Level durchschnittlich ist, abhängig von deinem Beruf.
Nutze am besten einfach einen Kalorienrechner.
Multiplikator | Aktivitätslevel | Beispiel |
0,95 | Schlafen | |
1,2 | Übermäßig sitzen/stehend | Senioren |
1,2-1,4 | Sitzend, wenig Bewegung | Büroarbeiter |
1,4-1,6 | Sitzend, gehend, teilweise stehend | Studenten oder Schüler |
1,7-1,9 | Stehend und gehend | Kellner, Handwerker |
2,0-2,3 | Körperlich anstrengende Arbeit | Bauarbeiter, Hochleistungssportler, Paketboten |
Für jede Stunde intensiven Sport pro Woche kannst du zusätzlich den Faktor um 0,05 erhöhen. Wie genau das alles berechnet wird, schauen wir uns jetzt an.
Kalorienbedarf zum Abnehmen: Beispiel
Jetzt weißt du, welche Faktoren in die Kalorienmenge für deinen Ernährungsplan einfließen. Um das Ganze zu verdeutlichen, rechnen wir ein Beispiel mit folgenden Personendaten durch:
Frau, 60 Kilogramm schwer, 19 Jahre alt, 162cm, Schülerin, Krafttraining 3 Mal die Woche
Im ersten Schritt würden wir den Grundumsatz mit der oben erwähnten Formel berechnen. Setzen wir die Werte in die Gleichung ein, ergibt sich folgender Wert:
( 10 x 60 ) + ( 6,25 x 162 ) - ( 5 x 19 ) + (-161) = 1356,5 Kalorien Grundumsatz
Als Nächstes müssen wir noch dem Leistungsumsatz Rechnung tragen. Als Schülerin hat unsere beispielhafte Person einen Multiplikator von 1,4. Diesen müssen wir noch um die Komponente Krafttraining erweitern, also 3 x 0,05 = 0,15. Der vollständige Multiplikator für den Leistungsumsatz beträgt also 1,55.
1356,5 x 1,55 = ca. 2102 Kalorien Gesamtbedarf
Mit ca. 2100 Kalorien würde unsere 19 jährige Schülerin weder zu- noch abnehmen. Daher müssen wir im nächsten Schritt noch ein Kaloriendefizit einrechnen, damit der Körper auf Fettreserven zurückgreifen muss, um seinen täglichen Bedarf zu decken.
- Dein Kaloriendefizit sollte bei 15-20% liegen, je nach Ausgangslage
Wenn Du etwas mehr wiegst, kannst du ein aggressiveres Kaloriendefizit für deinen Ernährungsplan zum Abnehmen veranschlagen. Legen wir ein Defizit von 15% zugrunde, erhalten wir schlussendlich 1787 Kalorien zum Abnehmen.
Makronährstoffverteilung
Proteine
- fördert den Muskelerhalt
- erzeugt ein Sättigungsgefühl
- verbraucht bei der Verdauung viele Kalorien
Protein ist zweifelsfrei der Makronährstoff, dem du am Meisten Beachtung schenken solltest. Isst du zu wenig, muss der Körper Aminosäuren aus deiner Muskulatur beziehen, was wiederum zu Muskelabbau führt - genau das wollen wir vermeiden.
Darüber hinaus müssen Proteine erst in die einzelnen Aminosäuren aufgespalten werden und erzeugen somit ein stärkeres Sättigungsgefühl, als Fette oder Kohlenhydrate. Dein Ernährungsplan zum Abnehmen sollte 2,5 g Protein pro Kilogramm Körpergewicht aufweisen, um Hunger zu bekämpfen und den Muskelschwund möglichst gering zu halten.
Empfohlene Proteinquellen
- Mageres Fleisch oder Geflügel
- Magerquark
- Hüttenkäse
- Eier in Bioqualität
- Linsen, Kidneybohnen
Kohlenhydrate
Da wir unbedingt eine erhöhte Proteinzufuhr einhalten sollten und wir Fette nicht unendlich senken können (darunter würde der Hormonhaushalt leiden), müssen wir Kohlenhydrate zwangsweise reduzieren, um ein Kilokaloriendefizit zu erreichen.
Allerdings sollten wir diese nicht komplett verbannen. Das Gehirn ist auf Glukose angewiesen. Folglich kommt es zu Konzentrationsschwächen und schlechter Laune, wenn wir sie komplett auslassen. Weiterhin leidet auch das Training unter einer zu geringen Zufuhr von Carbs. Ein Mindestmaß von 120-150 g Kohlenhydraten sollte also auch in der Diät vorhanden sein.
Empfohlene Kohlenhydratquellen
- Süßkartoffeln
- Brauner Reis
- Vollkornprodukte (Brot, Nudeln)
- Haferflocken
- Kidneybohnen, Linsen
Fette
Dennoch muss bedacht werden, dass Fett 9 Kalorien auf 1 g liefert und somit nicht sonderlich stark sättigt. Weiterhin kommen viele Kalorien auf kleinem Raume, wodurch man leicht sein Kalorienlimit sprengen kann.
Im Rahmen einer Diät empfehlen wir 0,6 - 0,8 g Fett pro Kilogramm Körpergewicht. Das ist ein Kompromiss zwischen Aufrechterhaltung des Hormonhaushaltes und Kalorienzufuhr.
Empfohlene Fettquellen
- Macadamianüsse
- Mandeln
- Avocado
- Eier in Bioqualität
- Roter, fettiger Fisch wie Lachs
Lebensmittel, die du meiden solltest
- stark industriell verarbeitete Lebensmittel
- fettreiche Süßspeisen
- alkoholische Getränke
Hier gilt die Regel: Die Menge macht das Gift. Dein Vorhaben abzunehmen wird nicht an einem Schokoriegel scheitern. Er wird dir allerdings zum Verhängnis, wenn du regelmäßig darauf zurückgreifst.
Als Faustregel kannst du dir merken, dass industriell verarbeitetem, abgepackten Essen oftmals Fetten und Zucker beigemischt wurde, um die Haltbarkeit künstlich zu erhöhen. Das sind zusätzliche Kalorien, welche dir einen Strich durch die Rechnung machen können, wenn du nicht aufpasst.
Exemplarischer Ernährungsplan - Beispiel
Sowohl für Fette als auch Proteine haben wir genaue Vorgaben, nämlich 2,5 g Protein und ca. 0,8 g Fett pro Kilogramm Körpergewicht. Du musst nun ausrechnen, wie viel Kalorien für Fette bzw. Proteine verwendet werden müssen und füllst den Rest mit Kohlenhydraten auf.
- Proteine haben 4 Kalorien auf 1 g
- Kohlenhydrate haben 4 Kalorien auf 1 g
- Fette haben 9 Kalorien auf 1 g
Legen wir den Kalorienbedarf der 19-jährigen Schülerin mit 60 Kilogramm Körpergewicht von vorhin zugrunde - ca. 1780 Kalorien zum Abnehmen. Diese benötigt also 60 x 2,5 = 150 g Protein täglich, was ungefähr 600 Kalorien entspricht.
Die erlaubte Fettmenge ergibt sich aus 60 x 0,8 = 48 g Fett täglich. Multipliziert mit 9 ergibt das einen Kalorienwert von 432. Diese beiden Werte (600 Kalorien durch Protein, 432 Kalorien durch Fett) müssen wir addieren und im Anschluss von der Gesamtkalorienmenge abziehen, um die Menge der Kohlenhydrate ermitteln zu können.
1780 - (600 + 432) = 748 Kalorien, die auf Kohlenhydrate entfallen. Im letzten Schritt müssen wir noch 748 durch 4 teilen (da Kohlenhydrate 4 Kalorien auf 1g aufweisen), um die Grammanzahl herauszufinden. Unter dem Strich bleiben dann 187 g Kohlenhydrate übrig.
Zusammenfassend sähe der Ernährungsplan wie folgt aus:
- Gesamtkalorien: 1780
- Proteine: 150 g
- Kohlenhydrate: 187 g
- Fette: 48 g
Wichtig: Bitte behalte immer im Hinterkopf, dass du diese Zahlen (und den Gratis-Ernährungsplan) noch individuell auf dich abändern musst.
Rezepte zum Abnehmen
Die Gerichte sollten schmecken. Monotonie kann ein Faktor sein, der zum Abbruch der Diät führt. Daher solltest du dich um Vielfalt und Abwechslung bei den Mahlzeiten bemühen.
Nahrungsergänzungsmittel
- Diät Shakes helfen dir dabei schnell und einfach Kalorien einzusparen. Sie liefern hochwertiges Protein, das verhindert, dass während einer Diät Muskelmasse abgebaut wird. Für das Shaping Training wird auch gerne L-Carnitin eingesetzt.
- Proteinshakes - Gerade in der Diät müssen wir sehr genau auf unsere Proteinzufuhr achten. Ein Shake hilft dabei, diese zu erreichen. Darüber hinaus kann er als Mahlzeitenersatz fungieren und dir somit eine Menge Kalorien einsparen. Definitiv für jede Diät zu empfehlen.
- Diäthelfer - Zur Unterstützung deines Fatburner Trainings eignet sich auch der Einsatz von Diäthelfern. Diese helfen dir aufgrund des enthaltenen Koffeins dabei, dein Training länger durchzuhalten.
- Multivitamin - Dein Ernährungsplan sollte zwar immer Gemüse beinhalten, allerdings kann es aufgrund der geringen Kalorienzufuhr zu Unterversorgung der Mineralien und Vitamine kommen. Um auf Nummer Sicher zu gehen, empfiehlt sich ein Multivitamin-Präparat.
- Trainingsbooster - Wenn Deine Kalorien immer weniger werden, kannst du nicht mehr die gewohnte Leistung im Gym erbringen. Für die letzten Wochen kann sich daher ein Trainingsbooster lohnen, damit du trotz weniger Kohlenhydrate noch Dampf im Training hast.
Fragen und Antworten
Falls du nach 2 Wochen immer noch nicht weiter abgenommen hast, solltest du deine Kalorienzufuhr um 10 % reduzieren. Sei allerdings ehrlich zu dir: Hast du dich wirklich an deinen Ernährungsplan gehalten? Nur, wenn du wirklich weniger isst, als du benötigst, nimmst du ab.
Wie kann ich schnell abnehmen?
Verlierst du deutlich mehr als 1 Kilogramm, handelt es sich hierbei um Wasser und gegebenenfalls sogar Muskulatur. Reduziere die Kalorien nicht zu stark und sei geduldig. Wenn du mittels Crash Diäten zu schnell abnimmst, wirst du sehr wahrscheinlich dem Jojo-Effekt anheim fallen.
Dein Ziel sollte es weniger sein, eine Diät für einen bestimmten Zeitraum zu halten, sondern dein Essverhalten dauerhaft zu ändern.
Was ist die beste Diätform?
Stell dir immer die Frage, ob du dich so dauerhaft ernähren könntest. Eine Crash-Diät mit wenigen hundert Kalorien pro Tag ist nichts für die Ewigkeit.
Gibt es Unterschiede beim Ernährungsplan für Mann und Frau?
Sowohl Mann als auch Frau müssen ein Kaloriendefizit einhalten, ausreichend Protein zu sich nehmen und zusätzlichen Sport betreiben.
Fazit
- Deinen Grund- und Leistungsumsatz ermitteln
- Deine Makronährstoffverteilung ausrechnen
- Einen Plan mit möglichst naturbelassenen Lebensmitteln erstellen
Dein Ziel sollte es sein, eine langfristige Ernährungsumstellung zu erreichen. Bei Crash-Diäten mit sehr wenigen Kalorien wird dich früher oder später der Jojo-Effekt einholen. Natürlich solltest du dich ebenfalls einen Trainingsplan zum Abnehmen befolgen und deine Aktivität im Alltag erhöhen, dann klappt es auch mit dem Fettabbau!
Quellen: Acker, Frank-Holger: Ernährung für (Kraft-)sportler: Intermittent Fasting 2.0