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BMI

Was ist der BMI?

Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein Wert, der etwas über das Verhältnis Deines Gewichts zu Deiner Körpergröße aussagt. Normalerweise wüsstest Du nicht, ob Du besonders leicht oder besonders schwer bist – wer legt das schließlich fest? Sind 60 Kilo noch „normal“, oder schon zu viel? Das hängt zu einem gewissen Grad davon ab, wie groß Du bist...oder genauer gesagt: auf welcher Fläche sich Dein Körpergewicht über Deinen Körper verteilen kann.

Dein BMI lässt sich mit folgender Formel berechnen:

BMI = Körpergewicht (in kg) / Körpergröße (in m)²

Was auf den ersten Blick recht kompliziert aussieht (Hilfe, Mathe!) ist eigentlich ganz leicht zu verstehen: Große Menschen können sich mehr leisten als Kleine. Ein Basketballspieler, der 2,10m groß ist und 70 Kilo wiegt, verteilt diese Kilos ganz anders als beispielsweise eine Eiskunstläuferin, die nur 1,50m groß ist. Der BMI trägt genau diesem Umstand Rechnung: Er macht die 70 Kilo des Basketballers mit denen der Eiskunstläuferin vergleichbar. Für Ersteren würde sich in diesem Fall ein BMI von ungefähr 15,9 kg/m² ergeben, für Letztere einer von 31,1 kg/m².


Was ist (noch) gesund?

Diese Werte sagen Dir nun für sich genommen erst einmal gar nichts, denn der Wert alleine besitzt noch keine Aussagekraft. Eine Bedeutung bekommt Dein BMI erst in dem Moment, wenn Du ihn mit den BMIs vieler anderer Menschen, quasi der Durchschnittsbevölkerung der Welt, vergleichst.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat hierfür sogenannte Normtabellen aufgestellt, die Dir zeigen, welcher BMI normal und gesund ist. Dies ist der Fall, wenn Dein BMI zwischen 18,5 kg/m² und 24,99 kg/m² liegt.

KategorieBMI (kg/m²)
Starkes Untergewicht
< 16
Untergewicht
Mäßiges Untergewicht
16 - 17
Untergewicht
Leichtes Untergewicht
17 - 18,5
Untergewicht
Normalgewicht
18,5 - 25
Normalgewicht
Präadipositas
25 - 30
Übergewicht
Adipositas Grad 1
30 - 35
Adipositas
Adipositas Grad 2
35 - 40
Adipositas
Adipositas Grad 3
≥ 40
Adipositas
Quelle: WHO

Unser Basketballspieler wäre demnach mit 70kg extrem untergewichtig, unsere Eiskunstläuferin hingegen schon bedenklich adipös, also fettleibig.

Mythen

  1. Wenn ich einen niedrigen BMI habe, bin ich schlank.

    → Nein. Der BMI sagt nichts aus über die Körperform oder den Anteil von Fett und Muskelmasse! Auch mit kleinem BMI kann man eine Birnenfigur oder einen Speckbauch haben.

  2. Ein hoher Wert erhöht zwangsläufig die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck etc. zu erkranken.

    → Nein. Leider hängen selbst die Krankenkassen bis heute diesem Mythos an. Entscheidend dafür, ob ein erhöhter BMI auch gesundheitsschädlich ist, ist jedoch laut neueren wissenschaftlichen Studien der Anteil an Körperfett, insbesondere in der Körpermitte, also in der Nähe der Organe. Sportler haben beispielsweise auch einen höheren BMI, weil Muskeln mehr wiegen als Fett-Sport wirkt jedoch solchen Erkrankungen entgegen!


Das starke Geschlecht

Neben der Körpergröße, die ja für die Berechnung schon entscheidend ist, haben Männer biologisch bedingt mehr Muskelmasse. Das bedeutet, dass sie bei gleichem Gewicht in der Regel einen etwas geringeren Köperfettanteil haben als Frauen. Zudem führt dieses Mehr an Muskelmasse bei ihnen dazu, dass sie generell im Schnitt mehr wiegen als Frauen, da Muskeln schwerer sind als Fett – was sich wiederum in ihrem BMI niederschlägt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) greift diesen Umstand auf, wie Du in der Tabelle unten sehen kannst. Sie gesteht Männern als Normalgewicht einen etwas höheren BMI zu als die WHO, mit Grenzen zwischen 20 kg/m² und 25 kg/m². Das empfohlene Normalgewicht für Frauen orientiert sich hingegen recht eng an den WHO-Vorgaben mit BMI-Werten zwischen 19 kg/m² und 24 kg/m².

BMI-Klassifikation nach der DGE MännerFrauen
Untergewicht unter 20 unter 19
Normalgewicht 20-2519-24
Übergewicht 25-30 24-30
extremes Übergewicht (Adipositas) 30-40 30-40
massive Adipositas über 40 über 40


Je oller, je doller?

In Bezug auf den BMI stimmt das leider. Je älter wir werden, desto mehr legen wir an Gewicht zu – auch, wenn wir unsere Essgewohnheiten und unser Sportlevel gar nicht verändern.

Wissenswertes

  1. Der BMI wurde von dem belgischen Astronomen und Statistiker Adolphe Quetelet entwickelt und wird bereits seit dem frühen 19. Jh. verwendet.
  2. Je größer man ist, desto mehr darf man tendenziell wiegen.
  3. Hinter einem viel zu kleinen oder sehr erhöhten BMI stecken oft tiefgreifende psychische Probleme, die sich meist in Essstörungen äußern. In einem solchen Fall sollten bei Dir, unabhängig von Körpergefühl und Wohlbefinden, die Alarmglocken schrillen!

Das hat mit dem sich verändernden Stoffwechsel im Laufe des Lebens zu tun. Bis zu einem gewissen Alter ist unser Körper auf Wachstum ausgerichtet, ab etwa 40 Jahren (bei manchen auch früher) stellt sich hingegen alles auf den Erhalt der Körpermasse um – bei Männern und Frauen gleichermaßen. Wir verlieren an Muskelmasse, wenn nicht mit Sport aktiv gegengesteuert wird, der Energieverbrauch sinkt, der Anteil an Fettzellen steigt.

Zusätzlich sinkt bei beiden Geschlechtern mit den Jahren die Produktion der Geschlechtshormone Östrogen und Testosteron, dies führt ebenfalls zu einer Abnahme von Muskelmasse, insbesondere in der Bauchregion – also nicht nur bei den Damen verstärkt sich die bekannte „Bauch-Beine-Po“-Problematik in den Wechseljahren, auch die „Plauze“ der Herren ist eine direkte Folge davon.

Was bedeutet das nun für Deinen BMI? Er wird sich von sich aus erhöhen über die Jahre, wenn Du nichts unternimmst. Gleichzeitig ist es bis zu einem gewissen Grad in Ordnung, mit zunehmendem Alter auch etwas mehr zu wiegen, da dies ein ganz natürlicher Prozess ist – solange Du nicht massiv ins Übergewicht abdriftest. In dieser Tabelle kannst Du sehen, welcher BMI für Deine Altersgruppe empfohlen wird.

Alter Empfohlener BMI
19-24 19-24
25-34 20-25
35-44 21-26
45-54 22-27
55-65 23-28
über 65 24-29
Quelle: Techniker Krankenkasse


Grenzen

Wie alle Messgrößen ist auch der BMI nicht vollkommen frei von Kritik. Es gibt daher ein paar Punkte, die Du beachten solltest, damit Du aus Deinem BMI die richtigen Informationen ziehst.

Der BMI

  • keine Aussagen über die Körperform/Statur eines Menschen. Man kann wenig wiegen, aber dennoch die Pölsterchen am falschen Fleck haben. Ein klassisches Phänomen bei Frauen, die abnehmen, ist beispielsweise ein kleiner werdender Busen bei zunächst gleichbleibendem Oberschenkel- oder Bauchumfang. Bei sehr großen Männern kann der BMI wiederum recht klein ausfallen – trotz eines vielleicht vorhandenen „Bierbauchs“.
  • benachteiligt systematisch Sportler. Wer viel Krafttraining betreibt oder gar im Bodybuilding aktiv ist, wird anhand seines BMI oft als fettleibig eingeordnet. Grund hierfür ist, wie bereits erwähnt, das höhere Gewicht von Muskeln im Vergleich zu Fett. Als besonders trainierter Mensch solltest Du Dich daher nicht ganz penibel an den Richtlinien der WHO festklammern, sondern alles etwas lockerer sehen.
  • gibt keine Auskunft über den allgemeinen Gesundheitszustand. Die Verteilung von Fett und Muskelmasse ist entscheidend für die Einschätzung von Krankheitsrisiken oder die Bewertung des aktuellen Gesundheitszustands – genau hierzu sagt der BMI aber gerade nichts aus. Er kann daher nur eine Richtung andeuten, bei akuten Gewichtsproblemen solltest Du Dich für genauere Untersuchungen an Deinen Arzt wenden.


Deshalb solltest Du diesen Messwert im Blick haben

Ist Dein BMI hingegen sehr niedrig, solltest Du Dir Gedanken über die Gründe hierfür machen. Ab einem BMI von 17 kg/m², also noch im Bereich des „mäßigen“ Untergewichts, kann bereits eine Magersucht vorliegen! In einem solchen Fall solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe holen – ebenso, wenn Dein BMI stetig wächst und Du das Gefühl hast, die Kontrolle über Dein Essverhalten zu verlieren.

Trotz einiger Kritikpunkte eignet er sich nach wie vor hervorragend dafür, Dich und Deine Körperkonstitution grob einschätzen zu können – wie bei einem Schiff, das nicht auf den Millimeter genau geradeaus fahren muss, aber ungefähr auf Kurs bleiben sollte.

Dabei solltest Du immer auch Deine persönlichen Lebensumstände unter die Lupe nehmen. Treibst Du viel Sport? Dann überschätzt Dein BMI womöglich Deine Fettleibigkeit und Du musst Dir nicht allzu viele Sorgen machen.

Ist Dein BMI hingegen sehr niedrig, solltest Du Dir Gedanken über die Gründe hierfür machen. Ab 17 kg/m², also noch im Bereich des „mäßigen“ Untergewichts, kann bereits eine Magersucht vorliegen! In einem solchen Fall solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe holen -ebenso, wenn Dein BMI stetig wächst und Du das Gefühl hast, die Kontrolle über Dein Essverhalten zu verlieren.